Der Anfang mit dem Bleistift 1



Erst einmal zum Material:

Grundsätzlich kann man sagen, dass man mit schlechtem Material keine gute Zeichnung machen kann, aber man muss nicht das Teuerste kaufen. O:-)

Papier:
  •  Je stärker es ist, desto länger bleibt die Zeichnung erhalten -> 220g/m³<
  • Je feiner das Papier ist, desto feiner und genauer kann man zeichnen -> nie die Katze im Sack kaufen, sondern anfassen. (Wenn ein interessanter Block eingeschweißt ist, immer fragen. Schließlich verbringt man mit dem Papier einige Zeit.
      • Je größer das Papier ist, desto detaillierter kann man zeichnen, aber ist das immer nötig? (Ein Rand macht sich auch immer gut im Rahmen, und falls man sich mit den Objekten verschätzt hat, kann man ihn wieder verschwinden lassen.
Stifte:
  • Je besser die Qualität, desto mehr Pigmente und desto besser werden die Zeichnungen (Stabilo, Staedtler, Derwent, Faber, Koh-I-Noor, Lyra usw.)
  • Mehrere Härtegrade sind notwendig, denn für gleichmäßige dunkle Flächen muss ich diese von Hart nach Weich aufbauen. Eine Fläche nur mit z.B. 6B hat immer auch helle Anteil.
  • Ein gute Grundausstattung besteht aus: 2H, F, HB, 2B, 3B, 4B, 5B, 6B, 7B, 8B
  • Auch Grafitstifte sind zu empfehlen. 
Radiergummi:
  • Je billiger es war, desto weniger kann man es gebrauchen. (Die meisten schmieren.)
  • Knetradiergummis sind immer gut 
    • Man kann es zur Kugel machen und damit Flächen aufhellen, indem man es einfach kurz darauf drückt.
    • Man kann aus dem Gummi Kanten und Zipfel herauskneten und damit helle Linien und Punkte herausarbeiten.
    • Sicher gibt's noch mehr Möglichkeiten O:-)
Stifthaltung:

  • Die linke Abbildung kennen wir alle - wenn nicht mit der rechten Hand, dann mit der linken. So haben wir das Schreiben gelernt, aber mit nur dieser Handhaltung kann man nicht zeichnen.
  • Für gleichmäßige Flächen legt man den Zeigefinger von oben auf den Stift und umfasst mit den anderen Fingern den Stift möglichst locker.
  • Na, klappt's? Am besten testet ihr damit erst einmal O:-)


Der blinde Fleck

Es gibt auf jedem Bild einen Punkt, dem der Maler KEINE Bedeutung beimessen sollte bzw. dafür sorgen, dass eben jener nichts Auffälliges an sich haben sollte.

Dieser Punkt befindet sich immer an derselben Stelle, nämlich genau hier...

...in der Mitte jedes Bildes.

Ist dieser Punkt mit heftigen Kontrasten behaftet, fällt der Blick des Betrachters unwillkürlich auf diesen Mittelpunkt - ob wir wollen oder nicht. Leider fällt es uns anschließend schwer, diesen gemütlichen Punkt wieder zu verlassen.

Deshalb ist es ein gutes Hilfsmittel, wie hier von Edgar A. Payne gezeigt, sich vor dem Beginn einer Skizze jenen Punkt und seine Mittellinien einzuzeichnen, damit man der Versuchung des Mittels entgehen kann.

Balance - Überblick

ist immer Teil der Komposition. Sie hat viele Möglichkeiten:

  • Platzieren mehrerer Flächen unterschiedlicher Tonwerte
  • Verteilen von Farben
  • Verfolgen von Linien
  • Anteile von Weite und Detail
  • Einfluss von Abstraktion

Man kann sich vorstellen, dass sie alle ineinandergreifen, denn ein ausgearbeitetes Detail steht z.B. auch immer im Gegensatz zur Abstraktion anderer Flächen.

Daneben ist das Nutzen der Signalfarbe Rot an mindestens zwei voneinander entfernten Bereichen wiederum auch Teil einer Fläche.