Senkrechte Flächen im Schatten


An einem sonnigen Tag, erreichen zwei starke Lichtquellen die vertikalen Flächen im Schatten: warmes Licht vom Grund und blaues Licht vom blauen Himmel.


Die Schattenseite dieses Schneehaufens ist deutlich blau auf der Spitze. Die horizontale Fläche im Schlagschatten rechts ist eben ebenfalls sehr blau vom Blau des Himmels. Allerdings erhält die senkrechte Oberfläche im Schatten eine Kombination des blauen Himmelslichts und des wärmeren Lichtes, das von der angestrahlten Oberfläche des Schnees auf dem Boden kommt. Dies gibt dem Schatten eine rosa Färbung.

Reflektiertes Licht beeinflusst nicht nur die Oberflächen im Schatten, sondern auch beleuchtete Flächen. Gleich links neben dem Haufen wird der Grund sehr hell, denn dort findet man das reflektierte Licht des direkt angestrahlten Haufens wieder.

Aus dem Herzen

Heute hatte ich einen Blog-Eintrag als Newsletter in meinem Posteingang von Astrid Volquardsen, der mir aus dem Herzen spricht und den ich deshalb niemandem vorenthalten möchte.O:-)

Posted: 17 Jun 2012 11:35 AM PDT
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Anleger Teufelsbrück, Skizze, 2012
© Astrid Volquardsen

Viele Menschen haben den Wunsch sich zeichnerisch ausdrücken zu wollen, aber trauen sich nicht zu, erste Schritte zu unternehmen. In unser schnelllebigen Welt scheint keine Zeit mehr zu sein, in kleinen täglichen Schritten lernen zu können und zu dürfen. Der größte Feind neben der Angst zu versagen ist die Ungeduld: Wie gerne möchte man schnell und möglichst ohne Schwierigkeiten lernen, aber leider funktioniert es nicht so. Es gibt Lernphasen, da ist der Lernzuwachs enorm und ab einem bestimmten Punkt erfolgen nur noch kleine Erfolge, obwohl man doch  gerne weitere große Lernfortschritte machen möchte.
Habe Geduld mit dir, hacke nicht auf deinen »Fehlern« in einer Skizze herum und mache dich selber nicht schlecht. Mit jeder Linie, welche du zeichnest, schulst du deinen Blick und hast ein Stück Lernzuwachs. Am Anfang können Skizzen wirklich greulich aussehen, aber mit jeder Skizze wird es besser. Irgendwann ist der Punkt da, wo sich die Angst vor einer schlechten Zeichnung verliert und sich der Genuß einstellt, eine Situation in aller Ruhe zu erkunden, die Zeit zu entschleunigen und ein Stück aus der Lebensumwelt genauer in Augenschein zu nehmen.

Im Licht oder im Schatten?


Um herauszufinden, ob ein Bereich im Schatten oder im Licht liegt, hält man einen Bleistift in jenen Part. 

Wirft er einen Schatten, ist das Beweis für Licht.


Das Formprinzip 2


Um etwas zu vereinfachen, was so komplex wie Felsen ist, gruppiert man die Flächen von hell nach dunkel:

1.       Oberflächen
2.       Seiten in lichten Halbtönen
3.       Frontflächen in dunklen Halbtönen
4.       Seiten im Schatten

 („Maine Coast“ James Gurney)

Das Formprinzip 1


Wenn Licht auf eine feste geometrische Form – wie eine Kugel oder einen Würfel – trifft, ergibt sich eine vorhersagbare Reihe von Tonwerten. Diese zu identifizieren und angemessen zu platzieren ist der Schlüssel zur korrekten Darstellung.

Die Kugel liegt hier in direktem Sonnenlicht. Jeder Bereich, von beleuchtet bis schattig, ist Teil des Prinzips. Wenn man etwas weglässt, kann das Ergebnis nicht realistisch aussehen.

Der Center Light ist der Punkt, an dem das Licht senkrecht auf die Form trifft. Das Highlight ist der Punkt, in dem man bei einer glänzenden Oberfläche die Reflektion sieht. Beachte, dass diese beiden nicht am gleichen Ort sind.

Je schräger das Licht auf die Form trifft, desto weniger Licht ist zu sehen. So entstehen die Halftones/Halbtöne, die weder hell noch dunkel sind.

Der Terminator ist der Bereich, an dem sich der Übergang zwischen Licht zum Schatten formiert. Dieser kommt dort vor, wo die Lichtstrahlen als Tangenten die Kugel berühren. Wenn die Lichtquelle weich und indirekt ist (bedeckter Himmel), ist auch der Übergang weicher. (-> Overcast Light)
 
Gleich dahinter ist der Core of Shadow/Kernschatten, der nur erscheint, wenn es eine zweite Lichtquelle oder reflektiertes Licht vorhanden ist.

Reflected Light/ Reflektiertes Licht entsteht, wenn der Untergrund heller ist als das Objekt. Der Untergrund reflektiert das Licht und wirft es auf alles in der Nähe zurück, so auch auf das Objekt.

Der Cast Shadow/Schlagschatten entsteht dadurch, dass das Objekt dem Licht „im Weg“ steht. Je nach Lichteinfall entsteht ein großer oder kleiner Schatten. Der dunkelste Teil des Cast Shadows ist dort, wo Form und Grund aufeinandertreffen. (-> Occlusion Shadow/Kontaktschatten)